Was sind Kopfschmerzen und wie verbreitet sind sie?
Auch in Braunschweig entgeht kaum jemand der unvermeidlichen Erfahrung: -Kopfschmerzen. Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten neurologischen Beschwerden weltweit. Sie können in verschiedenen Formen auftreten, wobei Spannungskopfschmerzen und Migräne die bekanntesten sind. Wir beleuchten welche Arten es gibt und an wen man sich in Braunschweig bei Kopfschmerzen wenden kann.
Wann muss ich mit Kopfschmerzen ins Krankenhaus?
Es gibt bestimmte Situationen, in denen Kopfschmerzen auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen können und ein sofortiger Besuch im Krankenhaus oder die Kontaktaufnahme mit einem Arzt erforderlich ist. Hier sind einige Warnsignale, bei denen Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollten:
- Plötzlicher, heftiger Kopfschmerz: Ein Kopfschmerz, der sich wie ein „Donnerschlag“ anfühlt oder der stärkste Kopfschmerz ist, den Sie je hatten, kann auf eine lebensbedrohliche Bedingung wie eine Gehirnblutung oder einen Schlaganfall hinweisen.
- Neu auftretende Kopfschmerzen nach dem 50. Lebensjahr: Neue Kopfschmerzarten, die in einem späteren Lebensalter beginnen, erfordern eine gründliche Untersuchung.
- Veränderung des Musters: Eine signifikante Veränderung im Muster Ihrer Kopfschmerzen, wie eine deutliche Zunahme der Häufigkeit oder Intensität.
- Begleitsymptome: Kopfschmerzen, die von Symptomen wie Fieber, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit, Doppeltsehen, Schwäche, Taubheitsgefühl oder Sprachschwierigkeiten begleitet werden, können auf eine ernsthafte Erkrankung wie eine Meningitis oder einen Schlaganfall hinweisen.
- Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung: Wenn Sie kürzlich eine Kopfverletzung erlitten haben, insbesondere wenn die Kopfschmerzen danach schlimmer werden.
Wenn Sie eines dieser Symptome erleben, ist es wichtig, umgehend medizinische Hilfe zu suchen, um die Ursache der Kopfschmerzen zu diagnostizieren und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Die Webseite www.116117.de und Telefonnummer 116 117 bietet eine erste Anlaufstelle bei solchen Symptomen.
Welche verschiedenen Arten von Kopfschmerzen gibt es?
Was sind Spannungskopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen sind eine der am weitesten verbreiteten Formen von Kopfschmerzen und beeinträchtigen die Lebensqualität vieler Menschen weltweit. Die charakteristischen Merkmale von Spannungskopfschmerzen sind:
- Drückende, dumpfe oder ziehende Schmerzen: Im Gegensatz zu Migränekopfschmerzen, die oft als pulsierend beschrieben werden, fühlen sich Spannungskopfschmerzen eher wie ein konstanter Druck oder ein dumpfes Ziehen an, das sich gleichmäßig auf beide Seiten des Kopfes verteilt.
- Leichte bis mittelstarke Schmerzintensität: Spannungskopfschmerzen werden normalerweise als weniger intensiv im Vergleich zu Migränekopfschmerzen empfunden. Die Schmerzstärke kann jedoch ausreichend unangenehm sein, um die Aufmerksamkeit und Konzentration zu beeinträchtigen.
- Dauer der Kopfschmerzen: Die Dauer von Spannungskopfschmerzen kann sehr variieren, von so kurz wie 30 Minuten bis hin zu mehreren Tagen. Die Häufigkeit und Dauer können von Person zu Person und sogar von Episode zu Episode bei derselben Person unterschiedlich sein.
- Unbeeinflusst durch körperliche Aktivität: Im Gegensatz zu Migräne, die sich durch körperliche Anstrengung verschlimmern kann, bleiben Spannungskopfschmerzen typischerweise unverändert, unabhängig vom Aktivitätslevel.
- Minimale Beeinträchtigung des Alltags: Während Spannungskopfschmerzen unangenehm sind, hindern sie die meisten Betroffenen nicht daran, ihren täglichen Aktivitäten nachzugehen. Sie gelten als weniger behindernd als Migränekopfschmerzen.
Trotz ihrer relativen Harmlosigkeit können häufige oder chronische Spannungskopfschmerzen ein Zeichen für zugrundeliegenden Probleme sein, wie schlechte Haltung, Augenbelastung oder Fehlstellungen. Auch Bandscheibenvorfälle können zu Kopfschmerzen führen. Die Behandlung kann von einfachen Änderungen des Lebensstils bis hin zu medikamentösen Ansätzen reichen, abhängig von der Häufigkeit und Schwere der Kopfschmerzen. In anderen Fällen können auch manuelle Therapien wie Chiropraktik, Osteopathie oder Physiotherapie hilfreich sein, insbesondere wenn muskuloskelettale Probleme als Auslöser identifiziert werden.
Was versteht man unter Migräne?
Migräne ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch starke, pulsierende Kopfschmerzen, meist auf einer Kopfseite, auszeichnet. Typische Symptome umfassen:
- Schmerzintensität: Mittelstarke bis starke, pulsierende Schmerzen, vornehmlich im vorderen Kopfbereich.
- Dauer: Schmerzattacken dauern zwischen vier Stunden und bis zu drei Tagen.
- Empfindlichkeit: Erhöhte Sensibilität gegenüber Licht, Geräuschen und manchmal Gerüchen.
- Begleitsymptome: Häufig treten Übelkeit und Erbrechen auf.
- Verstärkung durch Aktivität: Schmerzen intensivieren sich bei körperlicher Anstrengung.
- Aura: Bei einigen Menschen kündigt sich eine Migräne durch Aurasymptome wie Sehstörungen oder Kribbeln an.
Migräneattacken erfordern oft Ruhe in einer ruhigen, abgedunkelten Umgebung, um die Beschwerden zu lindern. Behandlungsansätze umfassen Schmerzmanagement und präventive Maßnahmen. Manche Symptome der Migräne können einem Schlaganfall ähneln. In solchen Fällen ist es sinnvoll ein MRT des Schädels zu veranlassen. Radiologiepraxen helfen bei der Aufklärung von Kopfschmerzen in Braunschweig wie https://www.radiologie-bs.de/mrt-braunschweig und https://www.neuradia.de/leistungen/radiologie/mrt/ führen solche Untersuchungen durch.
Was sind Cluster-Kopfschmerzen?
- Einseitige, intensive Schmerzen: Lokalisiert im Bereich der Schläfe und um das Auge, gehören zu den stärksten Schmerzarten.
- Kurze, aber häufige Attacken: Dauern zwischen 15 Minuten und drei Stunden, können mehrmals täglich über Wochen auftreten.
- Begleitsymptome: Einschließlich Nasenverstopfung, Augenrötung und Schwitzen auf der Stirn.
- Bewegungsdrang: Betroffene sind während einer Attacke oft unruhig und laufen umher.
Was bedeutet der Begriff sekundäre Kopfschmerzen?
Diese Form von Kopfschmerzen resultiert aus anderen medizinischen Bedingungen, wie Infektionen oder Traumata.
Chiropraktik oder Osteopathie bei Kopfschmerzen und wer kann Kopfschmerzen in Braunschweig behandeln?
Chiropraktik konzentriert sich auf die manuelle Behandlung der Wirbelsäule und Muskulatur, um Schmerzen zu lindern und die Körperfunktion zu verbessern. Die Osteopathie konzentriert sich traditionell auf Faszien, Muskelspannungen und sogar den Einfluss der Organe auf den restlichen Körper. Diese Behandlungen basieren auf der Idee dass viele Beschwerden, einschließlich Kopfschmerzen, durch Fehlfunktionen gesamten Körperlichensystem verursacht werden können. Es empfiehlt sich also oft, bei komplexen Beschwerden sowohl osteopathische als auch chiropraktische Bewertungen einzuholen.
Wie effektiv ist Chiropraktik bei der Behandlung von Kopfschmerzen?
Um die Wirksamkeit von Chiropraktik bei Kopfschmerzen zu verdeutlichen, können folgende Studien herangezogen werden:
- Bryans et al. (2011): Diese Übersichtsarbeit im Journal of Manipulative and Physiological Therapeutics analysierte die Effektivität von manuellen Therapien bei verschiedenen Kopfschmerzarten und fand Hinweise auf eine potenzielle Wirksamkeit bei Spannungskopfschmerzen und cervikogenen Kopfschmerzen.
- Chaibi et al. (2011): Diese Studie, veröffentlicht in „Headache“, untersuchte die Wirkung chiropraktischer spinaler Manipulation bei Migräne und stellte eine signifikante Verbesserung der Symptome fest.
- Tuchin et al. (2000): In dieser Untersuchung, publiziert im „Journal of Manipulative and Physiological Therapeutics“, wurde eine deutliche Reduktion der Migränefrequenz und -intensität nach chiropraktischer Behandlung beobachtet.
- Rist PM et al. (2019): Diese systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse bewertete die Auswirkungen von Wirbelsäulenmanipulationen auf Schmerz und Behinderung bei Migränepatienten. Die Analyse ergab, dass Wirbelsäulenmanipulationen potenziell zu einer Reduktion von Migräneschmerz und -behinderung führen können, was auf die Wirksamkeit dieser Behandlungsmethode bei der Linderung von Migränesymptomen hinweist.
- Lynge et al. (2021): Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit von chiropraktischer Manipulation im Vergleich zu einer Scheinbehandlung bei Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren mit wiederkehrenden Kopfschmerzen. Die Ergebnisse zeigten, dass chiropraktische Manipulationen eine effektive Behandlungsmethode darstellen können, um die Häufigkeit und Intensität von Kopfschmerzen in der untersuchten Altersgruppe zu reduzieren.
Bryans, R., Descarreaux, M., Duranleau, M., Marcoux, H., Potter, B., Ruegg, R., Shaw, L., Watkin, R. & White, E. (2011). Evidence-based guidelines for the chiropractic treatment of adults with headache. Journal of Manipulative and Physiological Therapeutics, 34(5), 274-289.
Chaibi, A., Tuchin, P.J. & Russell, M.B. (2011). Manual therapies for migraine: a systematic review. Journal of Headache and Pain, 12(2), 127-133.
Tuchin, P.J., Pollard, H. & Bonello, R. (2000). A randomized controlled trial of chiropractic spinal manipulative therapy for migraine. Journal of Manipulative and Physiological Therapeutics, 23(2), 91-95.
Rist, P.M., Hernandez, A., Bernstein, C., Kowalski, M., Osypiuk, K., Vining, R., Long, C.R., Goertz, C., Song, R. & Wayne, P.M. (2019). The Impact of Spinal Manipulation on Migraine Pain and Disability: A Systematic Review and Meta-Analysis. Headache.
Lynge, S., Dissing, K.B., Vach, W. et al. (2021). Effectiveness of chiropractic manipulation versus sham manipulation for recurrent headaches in children aged 7–14 years – a randomised clinical trial. Chiropractic & Manual Therapies, 29(1).